Bei der Planung des Italienurlaubs gab es die typischen Lager: Ich wollte in 15 Tagen mindestens 5 verschiedene Locations sehen, meine Frau weniger Hektik. Der sehr gute Kompromiss war eine Woche Siena und anschließend eine Woche am Comer See.

Zunächst ein paar Impressionen von Siena, beginnend mit dem Innenhof des sehenswerten Rathauses. Das exakt gleiche Foto hat unmittelbar vor mir ein weiterer Tourist aufgenommen. Allerdings war er perfekt ausgerüstet mit einem Mini-Stativ für den Bodeneinsatz. Die Fotos wurden elegant im Stehen per Fernauslöser aufgenommen. Das Motiv reizte mich natürlich auch, die fehlende Ausrüstung musste ich jedoch kompensieren. Ich legte mich also in die Mitte des Platzes, richtete die Kamera gen Himmel und wartete auf ein paar Vögel. Es sind genau diese Momente, an denen meine Frau einen Schritt zur Seite geht und plötzlich sehr unbeteiligt scheint…

Das zweite Foto ist zwar nicht typisch für Siena, mir gefällt es jedoch aufgrund seiner Schlichtheit und der einheitlichen und dezenten Farbgebung. Die schwarzen Regenschirme auf dem dritten Bild veranschaulichen die von allen Urlaubern hoch geschätzte Kombi zwischen Regen und Wind. Das letzte Bild mit dem einzelnen Regenschirm entstand auf dem Vorplatz des Rathauses, dem Piazza del Campo. Ähnlich wie Hamster versammelten sich alle Menschen an den Außenseiten des Platzes, sodass ich diesen mutigen Spaziergänger gut isolieren konnte.

Unabhängig vom Regen hat uns Siena aber außerordentlich gut gefallen. Neben der abwechslungsreichen Landschaft ist die enge Altstadt auch sehr gut geeignet für Street-Fotografie. Wenn man den Urlaub etwas besser plant, kann man zudem sicherlich tolle Fotos bei dem bekannten Pferderennen aufnehmen. Dieses wird publikumsträchtig zweimal jährlich an dem bereits erwähnten Platz vor dem Rathaus durchgeführt.

Wie anfangs erwähnt, war der Comer See das zweite Ziel der Reise. Stellvertretend für einige Postkarten-Motive steht das Foto mit dem Ruderboot. Im Endeffekt sind mir jedoch keine spannenden Fotos gelungen. Alternativ zeige ich daher ein paar Fotos von unserem Weg gen Norden: Die Gegenlicht-Aufnahme zeigt San Gimignano, die „Stadt der Türme“ im Süden von Florenz. Auf knapp achttausend Einwohner kommt ein Vielfaches an begeisterten Touristen.

Dem Handwerker mit der Leiter sind wir in einem Kreuzgang in Florenz begegnet. Er reparierte das Fenster mit einer absoluten Seelenruhe und ließ sich auch nicht durch die lauten Auslösegeräusche meiner Nikon D800 stören. Das Foto spricht mich aufgrund der warmen Farben an. Vielleicht wäre das Foto jedoch etwas spannender, wenn der Handwerker eines der vorderen Fenster auf der rechten Seite repariert hätte….ich hätte einfach Fragen sollen 😉 Das zweiteFoto entstand in Bologna. Man muss schon sehr jung sein, um dem Altersdurchschnitt in dieser pulsierenden Studentenstadt abzusenken.

Die magere Ausbeute der Fotos am Comer See wurde durch einen Tagesausflug nach Mailand kompensiert. Ein tolles Erlebnis war der Besuch des Dachs des Mailänder Doms. Das Problem war, dass ich an diesem Tag tatsächlich zwei Kameras mitschleppte: eine schwere Nikon D800 mit einem 24-70 für alle Standard-Aufnahmen sowie eine mittelschwere Nikon D600 mit einem 70-200 für etwas mehr Zoom. Ich musste letztendlich ziemlich lange mit der Security diskutieren, da professionelle Foto-Shootings auf dem Dach angemeldet werden müssen…

Um mein Versprechen zu halten, zeige ich also keine Bilder von dem Dach. Alternativ ein Foto von der Galleria Vittorio Emanuele II, welche direkt neben dem Dom ist. Ich mag mich täusche, aber die schwarz-weiß-Aufnahme des Daches dient doch in ähnlicher Form in zahlreichen deutschen Pizzerien als Wanddeko.

Bei den nächsten beiden Aufnahmen denke ich an italienische Eleganz. Bei dem letzten Foto ist anscheinend noch etwas Feinschliff notwendig. Der lange Mantel auf dem zweiten Foto passt aber schon sehr gut zur Scala, vor dessen Aushang die Dame steht. Das Gebäude ist jedoch derart schlicht, dass ich diese Sehenswürdigkeit ohne das Schild keines Blickes gewürdigt hätte.

Auf dem Rückweg zum Auto besuchten wir noch die Kirche Santa Maria delle Grazie um das Fresko des letzten Abendmahls von Leonardo da Vinci zu bestaunen. Ich finde es immer schön, wenn bestimmte Kunstwerke nicht mobil sind und somit nicht in weit entfernte Museen abtransportiert werden können. Ein weiterer Vorteil: Während des Wartens auf den Eintritt konnte ich einige Schnappschüsse von Kindern aufnehmen, welche auf dem Vorplatz Fußball spielten.