Ende August war es soweit und ich fuhr zusammen mit einem Freund mit dem Zug nach Sillian in Süd-Österreich. Unser Ziel war der Karnische Höhenweg, ein Wanderweg entlang der Staatsgrenze von Österreich und Italien.
Um Gewicht zu sparen und um das ständige Wechseln zu vermeiden, entschied ich mich für das Superzoom Nikkor Z 24-200 f/4-6.3 VR. Die Brennweite erlaubt sowohl Weitwinkelaufnahmen der Landschaft als auch das Heranzoomen an die ortsansässigen Bewohner wie Murmeltieren oder Gämse. Tolle freigestellte Portraits mit wunderschönem Bokeh sind aufgrund der fehlenden Lichtstärke natürlich nicht möglich…
Aber wenn das Model stimmt ist die Technik zweitrangig – zumindest hatte sich mein erstes (und leicht haariges) Model nicht beschwert. Direkt im Anschluss sahen wir die ersten Bunker – der Karnische Höhenweg ist ein Resultat aus dem 1. Weltkrieg und dem Konflikt zwischen Italien, Österreich und Deutschland.
Im weiteren Verlauf der Wanderung wechselten meine Models. Ich kämpfte dagegen an zu viel zu zoomen und fotografierte die Schafe und Kühe lieber von sehr nah und mit geringer Brennweite – siehe insbesondere das letzte Bild. Das Ganze hat zwei Vorteile: Erstens bekommt auch der Betrachter das Gefühl „sehr nah dran“ zu sein. Zweitens kann man auf diese Weise auch mit lichtschwachen Objektiven den Hintergrund unscharf bekommen (was ich in diesem Fall aber nicht anstrebte – schließlich gab es ja noch das zweite Schaf im Hintergrund…).
Bei weiteren Gelegenheiten versuchte ich von dem mittelmäßigen Wetter zu profitieren und den Nebel einzufangen. Solche Motive wandele ich im Nachgang häufig in schwarz-weiß-Aufnahmen um. Da schwarz-weiß-Aufnahmen eben auch von einem richtigen Schwarz leben, verstärke ich zusätzlich die Kontraste.