Ich persönlich gehe ja sehr gerne wandern und kann mich für jede Unwucht unserer Erde begeistern. Leider habe ich zu Hause in Braunschweig nicht immer Gelegenheit dazu. Bei schönem Wetter treffen sich natürlich alle Motorradfahrer und Radfahrer mit Anspruch am Elm, quasi dem Hausberg. Und natürlich ist auch der Harz gut zu erreichen. Aber allem Lokalpatriotismus zum Trotz: Hannibal wäre nicht berühmt wenn er seine Elefanten über den Brocken getrieben hätte.

Umso glücklicher war ich über die Gelegenheit mit zwei Freunden ein Wochenende im Kaisergebirge zu verbringen. Dieses liegt in Ost-Tirol und ist mit dem Auto innerhalb von einer Stunde von München aus zu erreichen. Leider musste die Kamera die meiste Zeit im Rucksack Zuflucht vor dem schlechten Wetter suchen. In den verbleibenden kurzen Momenten sind aber zumindest ein paar nette Schnappschüsse entstanden.

Das erste Bild zeigt uns direkt am Start, noch voller Elan. Das zweite Foto entstand am Ende unserer Reise. Wir waren ziemlich klamm und die Kollegen durften einmal mehr auf den Fotografen warten. Dieses zweite Bild ist auch mein Lieblingsmotiv unseres Ausflugs: Der Fußweg gibt dem Motiv die Tiefe und meinen Kumpels scheinen intensiv in ein Gespräch verwickelt zu sein. Und über alles wachen die Tannen im Hintergrund.

Wenn man bei einer Wanderung schon keinen Menschen begegnet, dann doch immerhin der Tierwelt. Wir haben beispielsweise Bekanntschaft gemacht mit den heimischen Gämsen. Murmeltiere waren leider nicht dabei – sonst würde ich bestimmt nicht die Fotos von den Heuschrecken und den Vögeln zeigen 😉 Bei der Betrachtung des zweiten Bildes habe ich den Eindruck, dass die anderen Vögel ihrem Kumpel im Vordergrund zur Hilfe kommen möchten. Gut so – ohne sie wäre das Foto definitiv langweilig.

Wenn schon wenig Menschen und wenig Tiere, dann immerhin doch Berge. Das erste Foto entstand ganz in der Nähe des letzten Vogelbildes. Vielleicht sind es sogar die gleichen Vögel…Das zweite Foto entstand vom Balkon unserer Hütte. Bei beiden Bildern habe ich mittels Abwedeln sowie Nachbelichten etc. versucht die Hell-Dunkel-Kontraste zu intensivieren. Insbesondere bei dem letzten Foto ist es wichtig, dass der helle Wanderweg optisch aus dem dunklen Rest hervorsticht und somit den Blick des Betrachters lenkt.

Prinzipiell sucht man sich ja Hobbys aus, die einem Freude bereiten. Aber dann gibt es natürlich immer Momente in denen das so gar nicht klappt. Im Kleinen hatte ich ein solches Erlebnis mit dem zweiten Bild. An diesem Tag waren wir vom Wetter überrascht und wanderten lange Zeit im dichten Nebel. Um beide Hände nutzen zu können, war die Kamera im Rucksack. Als ich dann dieses Motiv sah, holte ich die Kamera natürlich sofort heraus. Ich war jedoch zu langsam. Zweimal. Erst beim dritten Mal erwischte ich den Moment, bei dem der Nebel nur auf der linken Seite des Berges ist und zudem das Gipfelkreuz nicht verdeckt.

Aufgrund dieser Erfahrung habe ich mich im Nachhinein mit besseren Transportmöglichkeiten für Kameras beschäftigt. Ich bin dann auf den Capture Clip von Peak Design gestoßen. Die Idee ist es an einen Riemen des Rucksacks einen Clip anzubringen, an welchen man die Kamera mit Hilfe eines Stativplättchens anklippen kann. Wie sich bei nachfolgenden Wanderungen bestätigt hat, klappt das Ganze außerordentlich gut, die Kamera ist immer griffbereit. Neben der Variante von Peak Design gibt es weitere sehr viel kostengünstigere Anbieter.

Um zum Abschluss noch kurz auf die Kamera selber einzugehen: Bei Wanderungen beschränke ich mich aus Gewichtsgründen in der Regel auf ein Ultra-Zoom. Ich verzichte somit auf Lichtstärke und tolle freigestellte Portraits. Wichtiger ist mir der große Zoombereich und die Möglichkeit, weitwinklige Aufnahmen mit unter 30 und Tieraufnahmen mit bis zu 300 mm aufzunehmen. Schwieriger wird die Entscheidung bei Neumond – hier wäre ich in starker Versuchung eine lichtstarke Festbrennweite für die Astro-Fotografie einzupacken. Und dann bräuchte man ja eigentlich auch ein Stativ….Gut, dass der Mondkalender diese Möglichkeit an dem Wochenende schon im Vorhinein ausschloss.