Für einen Camping-Urlaub in den Niederlanden nahm ich meinen ganzen Mut zusammen, ließ mein bisheriges Fotografen-Leben links liegen und meine treuen Reisebegleiter, die 24-70 und 70-200 Objektive, zu Hause im Schrank. Nach dieser Entscheidung fühlte ich mich auch wirklich urlaubsreif…
In das Gepäck hat es somit ausschließlich meine neue Ricoh GR III geschafft, eine Ultra-Kompakte Kamera mit eingebauter Festbrennweite mit 28 mm Vollbild-Äquivalent. 28 mm kann schon ganz schön weitwinklig sein. Ich wollte jedoch keine Architektur oder Landschaft fotografieren, sondern Menschen. Und damit diese auf dem Bild auch tatsächlich zu finden sind, muss man mit den besagten 28 mm schon ganz schön nah ans Motiv. Der Urlaub war für mich also eine Art Therapie-Sitzung um meine alten Fotografie-Gewohnheiten und meine Scheu gegenüber Menschen abzuschütteln. Ich wollte mich dem Motiv so nah wie möglich nähern um dann anschließend noch einmal zwei Meter nach vorne zu gehen. Und warum das Ganze? Nun, man kann leider nur auf diese Art Portraits erzeugen, bei denen auch der Betrachter das Gefühl hat dem Motiv sehr nahe zu kommen. Aus einer sicheren Ecke heraus und ausgerüstet mit viel Brennweite lässt sich dieser Effekt leider nicht generieren…Schade eigentlich ☹
Im Nachhinein muss ich einsehen, dass ich häufig noch viel zu weit weg war. Aber ich habe mich gebessert!! Noch mehr als die gewünschten Personenaufnahmen sind dann schließlich noch ein paar normale Street- sowie Architekturaufnahmen in der finalen Auswahl gelandet. Ach, bevor ich es vergesse: Die Fotos sind in Amsterdam, Den Haag sowie Rotterdam entstanden. Besonders die letztgenannte Stadt empfand ich aufgrund der sehr spannenden Architektur und der Mischung aus individuellen Hochhäusern und Überbleibseln aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert eine sehr sehr lohnenswerte Foto-Location.